Autobatterie kaufen: Typen, Kosten & Funktion

Ratgeber für Starterbatterien, Start-Stopp-Systeme, AGM- und EFB-Batterien

Spätestens wenn die Autobatterie endgültig schlappmacht, wird eine neue Starterbatterie fällig. Beim Kauf lohnt sich jedoch ein genauer Blick: Die Preisunterschiede zwischen den Modellen sind enorm – bei gleicher Kapazität können leicht 100 Euro oder mehr dazwischen liegen. Klar, der Abstand zwischen No-Name-Batterie und Marken-Akku überrascht nicht. Doch auch innerhalb desselben Herstellers gibt es deutliche Differenzen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann sich der Aufpreis für eine hochwertige Autobatterie wirklich lohnt und wie Sie die passende Batterie für Ihr Auto finden.

Autobatterie-Typen im Überblick

Standard-Blei-Akku

Die klassische Blei-Starterbatterie ist für Fahrzeuge ohne Start-Stopp-Automatik ausgelegt. Sie ist die günstigste Lösung und eignet sich für einfache Fahrzeuge mit wenig elektrischen Verbrauchern. Preis: ab ca. 80 Euro für 80 Ah.

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Blei-Gel-Akku

Beim Gel-Akku wird die Schwefelsäure durch Kieselsäure gebunden und dadurch gelartig. Diese Batterien gelten als wartungsfrei, auslaufsicher und sind dadurch vor allem für besondere Einbaulagen und sensible Anwendungen interessant.

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EFB-Batterie

EFB steht für „Enhanced Flooded Battery“. Diese Batterien sind für Fahrzeuge mit Start-Stopp-System konzipiert und belastbarer als herkömmliche Blei-Akkus. Sie bieten eine höhere Zyklenfestigkeit. Preis: ab etwa 120 Euro (80 Ah).

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AGM-Batterie

AGM („Absorbent Glass Mat“) ist ein hochwertiger Batterietyp. Diese Start-Stopp-Batterien sind ideal für Autos mit vielen elektrischen Verbrauchern und häufigen Startvorgängen. Sie liefern hohe Startströme und sind sehr robust. Preis: ab ungefähr 160 Euro (80 Ah).

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Lithium-Batterie

Lithium-Starterbatterien sind extrem leicht, aber deutlich teurer als Blei-Batterien. Sie kommen vor allem in Sportwagen oder Tuningfahrzeugen zum Einsatz, bei denen jedes Kilogramm zählt. Preis: meist ab 500 Euro.

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Welcher Batterie-Typ ist der richtige für mein Auto?

Darf man einfach zur günstigsten Autobatterie greifen? Grundsätzlich lässt sich mit einer einfachen Blei-Starterbatterie nichts „kaputtmachen“. Dennoch stoßen Standardbatterien bei modernen Fahrzeugen mit vielen elektrischen Verbrauchern – etwa Start-Stopp-Automatik oder Rekuperation (Energierückgewinnung) – schnell an ihre Grenzen und fallen früher aus.

Eine sinnvolle Zwischenlösung sind EFB- bzw. AFB-Batterien. Sie liegen preislich zwischen Standard-Blei-Akku und AGM-Batterie. Ihr Vorteil: Die positiven Platten sind mit Polyester beschichtet, was dem aktiven Material zusätzlichen Halt gibt. Dadurch ist die Batterie zyklenfester und hält mehr Lade- und Entladevorgänge aus – ein großer Pluspunkt bei Start-Stopp-Motoren, die die Batterie deutlich stärker beanspruchen.

Kurz zusammengefasst: Bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-System sollte mindestens eine EFB-Batterie, besser eine AGM-Batterie verbaut werden. Bei Autos ohne Start-Stopp-Technik reicht in der Regel eine gute Standard-Starterbatterie. Ausnahme: Sind viele elektrische Extras an Bord, lohnt sich die Investition in einen hochwertigen Akku – so steht genügend Energie in allen Situationen zur Verfügung.

Vorteile einer AGM-Batterie

Eine hochwertige AGM-Autobatterie bietet im Vergleich zum einfachen Blei-Akku einen deutlich höheren Kaltstartstrom. So kann eine AGM-Batterie beispielsweise 640 Ampere liefern, während ein günstiger Standardakku nur auf etwa 540 Ampere kommt. Dieser Kälteprüfstrom ist entscheidend für die Startfähigkeit bei niedrigen Temperaturen und gibt an, wie viel Strom die Batterie bei -17,8 Grad Celsius für 30 Sekunden abgeben kann.

Verantwortlich für den Leistungsunterschied ist der innere Aufbau: Zwischen den Bleiplatten liegen Glasfasermatten, die die Schwefelsäure aufnehmen. Das reduziert die Gefahr der Säureschichtung und den Kapazitätsverlust, unter dem einfache Batterien häufig leiden. Gleichzeitig sorgt ein höherer Pressdruck für einen geringeren Innenwiderstand – das Ergebnis ist ein höherer Startstrom.

Zudem sind AGM-Batterien deutlich zyklenfester. Sie können häufiger entladen und wieder aufgeladen werden, ohne so schnell zu verschleißen. Die Säure ist besser gegen Auslaufen geschützt, viele AGM-Batterien dürfen deshalb sogar liegend eingebaut werden.

Welche Autobatterie passt in mein Fahrzeug?

Welche Batterie ins Auto passt, verrät meist das Bordbuch. Alternativ kann man die verbaute Batterie ausbauen und selbst nachmessen. Wichtig sind die Abmessungen, die Kapazität (Amperestunden, Ah) und die Lage des Pluspols (rechts oder links). Bei neueren Modellen ist oft eine ETN-Nummer (European Type Number) aufgedruckt – stimmt diese Kennzeichnung mit der neuen Batterie überein, ist der Austausch in der Regel problemlos möglich.

Auch die Typschlüsselnummer des Fahrzeugs hilft weiter: Gibt man diese im Fachhandel oder online an, werden passende Autobatterien angezeigt. Grundsätzlich lassen sich für die meisten Fahrzeuge moderne Blei-Starterbatterien verwenden. Fahrzeuge mit Start-Stopp-System benötigen jedoch AGM- oder zumindest EFB-Batterien, die die erhöhte Belastung durch die vielen Starts und Ladezyklen verkraften.

Abmessungen, Kapazität und Preis hängen eng zusammen. Höhere Amperestunden bedeuten meist eine größere und teurere Batterie. Mehr Kapazität ist grundsätzlich sinnvoll, doch zu groß darf die Batterie nicht sein, sonst passt sie nicht in die vorgesehene Halterung. Ist die Batterie zu klein, kann sie eventuell nicht richtig befestigt werden und liefert unter Umständen nicht genug Energie für das Fahrzeug.

Die sogenannten Kastenmaße der Autobatterien sind in Europa weitgehend genormt. Die Tiefe beträgt stets 175 Millimeter, die Höhe liegt bei 175 oder 190 Millimetern. Nur die Länge variiert – sie ist typischerweise abgestuft in 207, 242, 278, 315 oder 353 Millimeter.

Warum ist der Batteriewechsel in der Werkstatt so teuer?

Einfache Blei-Starterbatterien sind bereits für unter 100 Euro erhältlich, zuzüglich Einbau. Dennoch kann der Batteriewechsel in der Vertragswerkstatt schnell bis zu 500 Euro kosten. Das hat drei Hauptgründe:

  1. Manche Fahrzeughersteller schreiben für bestimmte Modelle eine teure AGM-Batterie zwingend vor.
  2. Vertragswerkstätten arbeiten strikt nach Herstellervorgaben und berechnen dafür hohe Stundenlöhne – häufig um die 200 Euro pro Stunde.
  3. Original-Batterien, etwa für einen BMW 320d, sind beim Hersteller oft deutlich teurer als identische Produkte im freien Teilehandel – Aufschläge von 100 Euro und mehr sind keine Seltenheit.

Wer eine passende AGM-Batterie ohne Herstellerlogo im freien Handel kauft und den Batteriewechsel in einer freien Werkstatt durchführen lässt, kann in vielen Fällen mehr als die Hälfte der Kosten sparen.

Muss ich für den Batteriewechsel in die Werkstatt?

Bei einigen modernen Fahrzeugen muss die neue Autobatterie laut Bedienungsanleitung im Batteriemanagement-System „angelernt“ werden. In diesem Fall ist der Gang in eine Werkstatt sinnvoll. Nur so erkennt die Elektronik die neue Batterie korrekt und lädt sie optimal. Ohne Anlernen kann es zu Fehlfunktionen und einer verkürzten Lebensdauer kommen.

Das eigentliche Anlernen ist für geübte Mechaniker jedoch eine Routinearbeit und rechtfertigt keine überzogenen Preise. Wer Geld sparen möchte, lässt den Batteriewechsel inklusive Anlernen in einer guten freien Werkstatt durchführen.

Wann sollte eine Autobatterie ersetzt werden?

Eine entladene Batterie ist nicht automatisch defekt. Häufig reicht es, die Autobatterie mit einem geeigneten Ladegerät vollständig aufzuladen. Erst wenn sie kurz nach dem Ladevorgang wieder deutlich an Leistung verliert, ist ein Austausch meist sinnvoll.

Warnzeichen für eine schwache Batterie sind unter anderem Scheinwerfer, die bei ausgeschaltetem Motor kurz nach dem Einschalten flackern oder sichtbar dunkler werden. Wer es genau wissen will, kann mit einem Batterietester die Spannung prüfen: Liegt sie unter etwa 12,4 Volt, ist der Akku nicht mehr in Ordnung.

Ein letzter Versuch vor dem Austausch sind sogenannte Batteriepulser. Diese erzeugen Spannungsspitzen, die Ablagerungen in der Batterie lösen und ihr mit etwas Glück noch einmal zu neuer Frische verhelfen können.

Wohin mit der alten Autobatterie?

Eine defekte Autobatterie zählt als Sondermüll und muss fachgerecht entsorgt werden. Am einfachsten nimmt man sie direkt mit, wenn man eine neue Batterie kauft, und gibt sie dort ab. Wer den Kassenbon noch hat, sollte die Altbatterie zu dem Händler zurückbringen, bei dem sie ursprünglich gekauft wurde. Beim Kauf wird ein Batteriepfand erhoben, das nur gegen Vorlage des Belegs zurückerstattet wird.

Alternativ kann die alte Batterie zum örtlichen Wertstoffhof gebracht werden. Dort erhält man in der Regel eine Quittung, mit der man sich das Pfand anschließend beim Händler erstatten lassen kann.

Tipps zur Pflege: So hält die Autobatterie länger

Auch „wartungsfreie“ Autobatterien benötigen ein Mindestmaß an Pflege. Wichtig ist vor allem Sauberkeit: Setzt sich an den Polklemmen feuchter Schmutz ab, können Kriechströme entstehen, die die Batterie ständig entladen – selbst wenn der Motor ausgeschaltet ist.

Bildet sich eine Oxidschicht an den Polen, sollte diese vorsichtig entfernt werden, da sonst die Leitfähigkeit leidet. Während der Fahrt sollten elektrische Verbraucher möglichst nur so lange wie nötig eingeschaltet bleiben, um die Batterie nicht unnötig zu belasten. Häufiges starkes Entladen verkürzt die Lebensdauer der Starterbatterie.

Bei längeren Standzeiten, häufiger Kurzstrecke oder im Winter empfiehlt sich ein Erhaltungs-Ladegerät (Batterieladegerät mit Erhaltungsfunktion). So bleibt die Autobatterie geladen und wird geschont – das verlängert ihre Lebensdauer deutlich.

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